Woman’s Rowing Challenge Januar 2025

Bis vor Kurzem habe ich einen großen Bogen um die Ergometer gemacht. Verglichen mit dem Rudern auf dem Wasser erschien mir der Trainingsraum wenig attraktiv.

Das pinkfarbene Plakat mit der weißen Schrift „MACH MIT BEI DER WOMEN’S ROWING CHALLENGE 2025“ weckte nur kurz mein Interesse. Eine Challenge auf dem Ergometer? Ach nö, das wollte ich mal lieber den Jüngeren und Kräftigeren überlassen.

Im RV-Bille-Telegramm gab mir ein Satz zu denken:

„Es geht bei dieser Challenge nicht darum, den ersten Platz zu machen, sondern um den gemeinsamen Spaß an der Sache!“

Wirklich?

Das Ziel war, in vier unterschiedlichen Zeiten (8, 15, 22 und 30 Minuten) die maximale Meterzahl zu erreichen. Für jede Zeit stand eine Woche im Januar zur Verfügung. Die moderate Steigerung der Zeiten und die Beschränkung auf vier Termine machte die Sache angenehm. Sollte ich vielleicht doch teilnehmen? Eine motivierende Einführung ins Ergometer-Training im Vereinshaus gab den letzten Schubs.

Acht Frauen machten schließlich mit. Ein Extra-Chat wurde eingerichtet. Wir verabredeten uns, um die Challenges möglichst gemeinsam zu bestehen. Wir motivierten uns gegenseitig, hatten eine erfahrene und einfühlsame Coachin unter uns und erhielten von ihr und voneinander viel Unterstützung, Zuspruch und Anerkennung, auch von unserem „Manager“, der die Ergebnisse weiterreichte. Ich musste das erst einmal erleben, um es zu glauben: Es hat wirklich Spaß gebracht. Sogar die letzte Challenge, 30 Minuten!

Zu viert fangen wir fast gleichzeitig an, stemmen uns gegen die Trittbretter, erst Beine lang, dann mit den Armen ziehen, Rücken gerade und die Schulterblätter hinten zusammen, zurück, erst Arme lang, dann Beine, mit dem Bügel weiiiit nach vorne und mit aller Kraft wieder nach hinten. Nicht nachlassen, das Tempo halten. Die Rückmeldung auf dem Display erfolgt prompt. Laute Musik übertönt die unvermeidlichen Seufzer, meine Haare fliegen im Wind der Gebläse. Das Display zählt die Minuten runter, ein Drittel geschafft, die Hälfte, noch 10 Minuten. Im Augenwinkel die anderen. Ihre Schübe geben mir Antrieb. Noch eine Minute, Endspurt! Am Ende sind wir alle gleichzeitig fertig, erschöpft und je nach individuellem Anspruch mehr oder weniger glücklich. Wir haben es geschafft und helfen uns gegenseitig mit dem Dokumentieren per Handyfotos. Auf den Displays stehen unterschiedliche Distanzen, aber das ist nicht das Wichtigste. Jede hat ihr Bestes gegeben – trotz Asthma, einer frisch genähten Handwunde, Muskelkater von einer anderen Challenge usw.

Gewonnen haben wir eine tolle Erfahrung. Mit dem Gruppenergebnis und erst recht mit allen Einzelleistungen sind wir sehr zufrieden.

Ich freue mich auf die Women’s Challenge 2026. Gemeinsam für den Verein in einer vorgegebenen Zeit so viele Meter wie möglich zu schaffen, ist ein motivierendes Ziel. Angeblich habe ich während der 30 Minuten-Challenge gelächelt. Das kann ich kaum glauben.

Amelie